Dienstag, 9. August 2011

Stricken in der Kirche

Schon die Madonna strickte (und wie es scheint
auch gar nicht mal übel).
Strickende Madonna, Betram von Minden. 
Viele Strickbegeisterte schwingen ihre Nadeln wo immer sie sich gerade befinden: im Auto (hoffentlich nicht beim Fahren), im Café, an Konzerten, Sitzungen oder gar in der Kirche. Das Stricken in der Öffentlichkeit beschäftigte eine Leserin von Miss Manners so stark, dass sie sich an DIE amerikanische Expertin für Etikette wandte, um zu fragen, ob es schicklich sei, während einer Messe zu stricken.

Kleiner Einschub: Ihr kennt Miss Manners nicht? Kein Wunder - hierzulande weiss eigentlich niemand wer sie ist. In den USA ist sie jedoch eine Institution. Die amerikanische Journalistin und Autorin Judith Martin beantwortet seit 1978 als Miss Manners in der Washington Post alle möglichen Fragen zu Umgangsformen und Etikette - clever und charmant, aber auch spitzzüngig und energisch.

Nun gut, hier ist ein Auszug aus ihrer Antwort - übersetzt natürlich:

"Bitte nähern Sie sich niemals - ich wiederhole, niemals - strickenden Menschen in feindlicher Absicht. Haben Sie nicht bemerkt, dass diese mit langen, spitzigen Nadeln bewaffnet sind?"

Sie fährt mit dem Ratschlag fort, dass wenn es das Geklapper der Stricknadeln ist, das die Leserin stört, diese sich viel mehr über das Tippen von SMS aufregen sollte, da dieses Geräusch mindestens genau so störend sei, wie das der Stricknadeln.

Das finde ich allerdings auch. Und so frage ich Euch: wie denkt Ihr darüber? Wenn Ihr keine Kirchengänger seid, dann stellt Euch einfach ein Konzert oder eine Lesung vor. Würdet ihr an einem solchen Anlass stricken?


2 Kommentare:

  1. Die Versuchung könnte bei mir aufkommen, aber ganz ehrlich: nein, ich würde es nicht tun.

    Denn an einem Gottesdienst teilzunehmen, ist für mich immer ein Gemeinschaftserlebnis. Davon würde ich mich durch das Stricken ablenken bzw. sogar distanzieren.
    Bei einer guten Predigt, einem guten Kirchenlied, einem guten Gebet... brauche ich keine Stricknadeln um mich fallen zu lassen.

    Beim Gemeindenachmittag mag das etwas anderes sein. Aber selbst da: ich stricke nicht blind genug, um mich in jeder Situation voll auf mein Gegenüber einzulassen, wenn ich gleichzeitig stricke. Da muss das Strickzeug schon mal ruhen.

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  2. Na ja, da ich weder stricke noch oft in die Kirche gehe, weiss ich gar nicht, was ich genau denken soll. Spontan finde ich es aber eher unangebracht, aber es fehlt mir eine richtige Begründung... Das wäre wie, wenn ich in der Kirche bloggen würde... Die Versuchung würde vielleicht auch aufkommen, aber ich täte es nicht.

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